Ressourcen schonen

Der Bahnhof Delémont wird grün.

Ökologische Nachhaltigkeit ist für die SBB von strategischer Bedeutung. Was heisst das konkret für Bahnhöfe? Dies zeigt nun der Bahnhof Delémont, welcher bis ins Jahr 2023 unser Schaufenster für den ökologischen Bahnhof ist. Umgesetzt werden innovative Projekte in den Bereichen Energie, Klima, Biodiversität, Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft.

8. Oktober 2021

Hier ein kurzer Überblick zu den geplanten Projekten für mehr ökologische Nachhaltigkeit:

  • Sonnenstrom vom Bahnhof: Eine lichtdurchlässige Photovoltaikanlage für saubere, fossilfreie Sonnenenergie ersetzt das Vordach und steigert gleichzeitig die Aufenthaltsqualität dank hellerem Zugangsbereich.
  • Biodiversität am Bahnhof: Asphaltierte Flächen werden ganz oder teilweise entsiegelt und begrünt. So entstehen kleine Wiesen und ökologische Nischen für Flora und Fauna.
  • Natürliche Klimaanlage: Bäume und Fassadenbegrünung rund um den Bahnhof spenden Schatten, reduzieren die Hitze und tragen zur Kühlung der Stadt bei.
  • Heizen ohne CO2-Emissionen: Erneuerbare Wärmequellen sollen effizient genutzt und als fossilfreie Alternative für das Beheizen eingesetzt werden.
  • Wertvolle Ressource Wasser: Entsiegelte Asphaltflächen lassen das Regenwasser versickern und schützen so den Boden. Auch der Wasserverbrauch im Bahnhof soll z.B. mit wassersparenden Armaturen und Toiletten reduziert werden.
  • Recycling und Upcycling: Wiederverwenden statt entsorgen fördert die Kreislaufwirtschaft nachhaltig. Weitere Massnahmen haben zum Ziel, Abfall zu vermeiden, zu trennen und zu recyclen.

Für die Projekte wird gezielt die Zusammenarbeit mit der Stadt Delémont, dem Kanton Jura, Pro Natura Jura und der Eawag (Wasserforschungsinstitut der ETH) gesucht.

 

Wie tönt Biodiversität?

Der „Grüne Bahnhof Delémont“ wird von einer Soundinstallation in der Personenunterführung begleitet, die Biodiversität zum Klingen bringt. Dazu geben Infotafeln Aufschluss über die geplanten Projekte.

 

Ökologisch nachhaltige Bahnhöfe: Eine Zukunftsvision? Nachgefragt bei Bruno Ulrich, Produktmanager «grüner Bahnhof»

Der Bahnhof Delémont wird zum ökologischen Schaufenster. Weshalb gerade dieser Bahnhof?

Delémont ist einer von 26 Kantonshauptorten. Der Bahnhof Delémont ist mit täglich rund 7’000 Reisenden (Zahlen vor Corona) ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt in der Region. Von der Grösse und Art ist er mit vielen anderen SBB Bahnhöfen vergleichbar. Die Tatsache, dass aktuell viele Vorhaben am Bahnhof geplant sind, bei welchen Synergien genutzt werden können, war ein weiterer Treiber. Aber auch beim Umfeld, insbesondere der Stadt, hat eine nachhaltige Entwicklung eine grosse Bedeutung.

Sind die vorgestellten Projekte auch ein Wegweiser für die Entwicklung an grösseren Bahnhöfen?

Durchaus. Die SBB repräsentiert die Schweiz, also nicht nur die grossen wirtschaftlichen Zentren, sondern eben auch die peripheren Regionen. Daher finden wir es absolut wichtig, solche strategischen Projekte ab und zu in den Randregionen durchzuführen und die Erkenntnisse daraus in die Entwicklung aller Bahnhöfe einfliessen zu lassen.

Bahnfahren, also das Kerngeschäft der SBB, gilt in der Schweiz als besonderes ökologisch. Braucht es dann noch Projekte wie diese?

Ja, wir sind fest davon überzeugt. Jede Reise mit dem Zug beginnt und endet meist in einem Bahnhof der SBB. Es ist daher unser Bestreben den ökologischen Vorteil der Bahn von Gleisen in den Bahnhof zu tragen. Wie die ersten Massnahmen in Delémont zeigen, tragen ökologische Massnahmen zu einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität bei. Wir interessieren uns für das Gesamtpacket und wollen so das Optimum für unsere Kunden erreichen, auch in Bezug auf die Nachhaltigkeit.

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