
Den Zürich HB durch die «Punktwolke» entdecken.
Der Zürich Hauptbahnhof ist mit täglich rund 450'000 Besuchern, mehr als 3000 Verkehrsbewegungen und über 200 Geschäften der grösste Mobilitätshub der Schweiz. Im Rahmen von «My Smart Station Zürich HB» soll dieser zum digitalsten und persönlichsten Verkehrsknotenpunkt der Welt entwickelt werden. Dafür befinden sich derzeit rund 30 Digitalisierungs-Projekte in der Umsetzung.
In der Ausstellung «einfach zürich» im Landesmuseum Zürich kann der Zürich HB aktuell aus bisher unbekannten Perspektiven besichtigt werden. In 3D-Videos wird der Besucher auf eine einzigartige Flugreise durch das Gebäude zu bekannten und unbekannten Bereichen des Zürich Hauptbahnhof genommen. Die Videos werden im Landesmuseum in einem Raum auf drei Grossbildleinwänden präsentiert. So erhält der Zuschauer das Gefühl, durch den Zürich HB zu fliegen.
Der Zürich HB in 10 Milliarden Datenpunkten.
Diese unerwarteten Einblicke in den Mobilitätshub ermöglicht ein Start-up der ETH Zürich SCANVISION. Die Grundlage dafür bilden sogenannte «Punktwolken». SCANVISION hat dazu an über 600 Positionen im Zürich HB Laserscans durchgeführt, die rund zehn Milliarden Datenpunkte von Gebäude und Umgebung generierten. Diese Datenpunkte wurden anschliessend vernetzt und bearbeitet. Entstanden sind dabei einmalige Videos, die mithilfe eines 3D-Effekts («immersiver» Effekt) den Zuschauer «fliegend» durch verschiedene Bereiche des Bahnhofs hindurchführen – sogar durch Wände.
Transparente Ästhetik und Komplexität.
Das Landesmuseum beschreibt die «Punktwolke» folgendermassen:
Den Gebäudekomplex Zürich HB in der «Punktwolke» abzubilden, war für SCANVISION Herausforderung und Ziel zugleich:
Laserscan und Punktwolke für virtuelle Gebäudepläne.
Laserscans und «Punktwolken» bieten nicht nur Museumsbesuchern einmalige Erlebnisse in Gebäude einzutauchen. Sie können generell bei der Erstellung von virtuellen Gebäudeplänen dienen und anschliessend für eine präzise Navigation oder Augmented-Reality Anwendungen eingesetzt werden. Die Technologie hat den Vorteil, auch historische Objekte dreidimensional und präzise aufzunehmen, abzubilden und zu verändern. So können mit geringem Aufwand komplette Bauprozesse in 3D dokumentiert und simuliert werden, wie zum Beispiel die Entwicklung eines Gebäudes. Zudem kann damit die herkömmliche Vermessungstechnik erweitert und dynamisch gestaltet werden.
Feedback erwünscht.
Ich glaube, dass die «Punktwolken»-Technologie in Zukunft ein wichtiges Puzzle-Element in der Entwicklung von digitalen Zwillingen im Bereich von Building Information Modelling (BIM) sein wird (siehe dazu auch Blogpost «Warum die Digitalisierung das Bauen und die Bewirtschaftung revolutionieren wird»).
Die Ausstellung «einfach zürich» im Landesmuseum Zürich kann bis auf weiteres kostenlos besucht werden. Ihr Feedback und Ihre Eindrücke interessieren uns!
Kommentare